Wir freuen uns über einen gelungenen und unterhaltsamen Jubiläumsabend am 2. Februar im Pflugsaal, zu dem wir zahlreiche Gäste aus der Politik, darunter Ortsvorsteher der Stadteile und Mitglieder der Fraktionen des Stadtrats, Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert und Schwanaus Bürgermeister Marco Gutmann, die Bundestagsabgeordneten Dr. Johannes Fechner (SPD) und Yannick Bury (CDU), Staatssekrtärin und Landtagsabgeordnete Sandra Boser (Grüne) sowie den ehemaligen Vizepräsident des NABU Deutschland Helmut Opitz, unseren NABU Landesvorsitzenden Johannes Enssle und zahlreiche Freunde aus benachbarten NABU-Gruppen und Verbänden zu unserem 50-jährigen Jubiläum begrüßen durften.
Statt langatmiger Festreden führte unser stellvertretender Vorsitzender Wolfgang Bahr als Moderator durch eine kurzweilige Gesprächsrunde, in der er verschiedene Wegbegleiter des NABU sowie langjährige als auch „neue“ Aktive auf die Bühne rief, welche die vergangenen 50 Jahre Revue passieren ließen und über die ehrenamtliche Arbeit und ihre Motivation zu berichten.
Als Gründungsmitglied und NABU-„Urgestein“ eröffnete unser erster Vorsitzender Udo Baum die Runde. Er blickte mit uns auf eine bewegte Zeit zurück, seit sich 1974 rund 30 Mitglieder zusammenfanden, um – damals noch unter dem Namen „Deutscher Bund für Vogelschutz“ – für die Belange der Natur einzutreten. Als klare Meilensteine der Vereinsgeschichte nannte Udo den Erwerb des Hohbergsee-Geländes und den anschließenden Bau des NABU-Stützpunkts, die Übertragung des Langenhards an die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe sowie die erfolgreiche Anlegung einer Orchideenwiese bei Kippenheim.
Im Anschluss illustrierte Walter Caroli die Geschichte des Langenhard-Geländes als ehemals vom kanadischen Militär genutzes Panzerübungsgebiet, die sechsjährigen Verhandlungen bis zur Übergabe und letztendlich auch über die erhebliche Zunahme der Artenvielfalt seit der naturnahen Pflege und Nutzung des Geländes.
Zur aktuellen Arbeit des NABU Lahr gaben Tanja Frey und Isabella Eichner stellvertretend für die ca. 30 Aktiven der Ortsgruppe nicht nur Einblicke in die verschiedenen Projekte zum Schutz von Amphibien, Steinkauz und Schleiereulen, Uhu, Fledermäusen und Wiedehopf. „Ehrenamtliche Arbeit bedeutet für mich keinen Verzicht auf Freizeit, sondern ist vielmehr ein Gewinn. Das mache ich gern, denn der Kontakt mit der Natur tut mit gut“, betonte Isabella auf die Frage nach ihrer Motivation.
Im Anschluss sprachen Johannes Fechner, Sandra Boser und Markus Ibert von Seiten der Politik gefolgt von Johannes Enssle und Helmut Opitz ihre Grußworte. Johannes Fechner versprach auch stellvertretend für seinen CDU-Kollegen Yannik Bury, dass der Bund am Naturschutz nicht spare. Fechner würdigte den NABU als „Stimme der Natur“, die oft auch deutliche Worte spricht. „Die Leute beim NABU sind Macher, keine Schwätzer“, so sein Fazit.
Sandra Boser betonte den Stellenwert des NABU in Lahr und der Gesellschaft, den auch die Vielfalt der anwesenden Gäste belege. „Es ist immer wieder schön, zum Lahrer Nabu zu kommen. Ihr habt eine tolle Truppe“, endete sie mit einem Strahlen an Udo und Wolfgang gewandt.
Markus Ibert dankte der NABU-Gruppe für die konstruktive und gute Zusammenarbeit. Auch wenn es oft unterschiedliche Ziel und Ansichten gebe, der Schutz der Natur sei ein zentrales Anliegen. „Ehrenamt heißt nicht Ehrenarbeit“, griff er Isabellas Aussage auf. Es freue ihn, dass die NABU-Aktiven Spaß an ihrer Arbeit haben und lobte die Aktivitäten der Gruppe als Leuchtturmprojekte.
Johannes Enssle betonte die tiefe Verwurzelung des NABU Lahr im Landesverband und hob ebenso wie Helmut Optitz im Anschluss den NABU-Stützpunkt als einzigartige Einrichtung im Verband hervor. Helmut Optitz, selbst eines der Gründungsmitglieder, hob die Bedeutung des Artenschutzes hervor und freute sich über das Engagement der Aktiven: „Macht weiter so!“
Aber Johannes Ensle hatte auch noch ein Überraschungen in Form von Ehrungen für die beiden Vorsitzenden im Gepäck. Enssle verlieh mit der Ehrenmitgliedschaft die höchste Auszeichnung des NABU an Udo Baum und überreichte Wolfgang Bahr die Goldene Ehrennadel für seine Verdienste. An die NABU-Mitglieder gewandt dankte er auch allen Aktiven: „Wenn die Tiere und Pflanzen gläubig wären, würden sie sagen: Die Menschen vom Lahrer NABU schickt uns der Himmel!“ Doch das war noch nicht alles: „Ihr habt einen Udo, der Baum heißt, aber einen Baum namens Udo habt ihr noch nicht“, sprach Enssle und überreichte noch einen Gutschein für einen Baum bei der Gärtnerei Boser.